Krafttraining an Maschinen - Chance und Herausforderung für Fitnesstrainer
Krafttraining ist äußerst facettenreich, und nicht immer ist es leicht, das ideale Trainingsprogramm für einen Klienten zusammenzustellen. Viele Fitnesstrainer favorisieren zwar das Training mit freien Gewichten, aber auch das Gerätetraining hat Vorzüge, die jeder Personal Trainer in der Praxis kennen sollte. Das Krafttraining an Geräten ist kein Trend-Phänomen. Schon in den 60er und 70er Jahren trainierten Frauen und Männer ihre Körperkraft an Trainingsgeräten, anstatt Hanteln zu stemmen.
Prinzipiell hat sich an der Funktionsweise der Geräte bis heute nichts geändert. Viele dieser Modelle bilden in moderner Ausführung einen essenziellen Bestandteil des Geräteparks heutiger Fitnessstudios. Was sich grundlegend geändert hat, sind sowohl die Zielgruppe als auch das Anwendungsspektrum. Um mit dem Gerätetraining Muskeln aufzubauen und Verletzungen durch technische Fehler zu vermeiden, ist ein guter Fitnesstrainer gefordert, der weiß, worauf es ankommt.
Welche Vorteile bietet das Krafttraining an Geräten?
Der große Vorteil des Trainings an Maschinen liegt auf der Hand: Da das Gerät den Bewegungsablauf sehr exakt führt, sind die Übungen weitgehend selbsterklärend. Als Personal Trainer haben Sie die Aufgabe, Ihren Kunden die richtige Einstellung der Geräte zu zeigen und sie mit Tipps zu Technik und Ausführung zu versorgen. Ganz ohne Fehlerpotenzial ist das Krafttraining an stationären Geräten trotz der beschränkten Bewegungsamplitude nämlich nicht. Das Abfälschen durch die Zuhilfenahme von Schwung, das die Trainingseffektivität deutlich reduziert, ist an Geräten zwar seltener, aber dennoch ein Faktor, auf den Sie als Inhaber einer Trainer-Lizenz bei Ihren Kunden achten müssen.
Aufbau von Grundkraft für das Hanteltraining
Richtig ausgeführt ist das Gerätetraining ideal, um einzelne Muskelgruppen isoliert zu belasten und damit gezielt zum Aufbau von Muskelmasse anzuregen. Die Isolation führt dazu, dass sich der Trainierende ganz auf den eigentlichen Bewegungsablauf der Übung und das Muskelgefühl konzentrieren kann, da er das Trainingsgewicht nicht wie beim Hanteltraining zusätzlich stabilisieren muss. Damit ist das Maschinentraining ideal, um ein gewisses Kraft- und Muskelfundament aufzubauen, das wiederum das sichere Erlernen und Ausführen freier Übungen erleichtert. Gerade Einsteiger oder Wiedereinsteiger beginnen vor dem Übergang zum Freihanteltraining idealerweise an Geräten.
Maximale Leistung dank Maschinentraining
Wer an seine Leistungsgrenzen gehen möchte und bei diesem Vorhaben nicht auf einen Trainingspartner zurückgreifen kann, profitiert ebenfalls vom Krafttraining an Geräten. Diese verfügen sowohl über ein Gewichtsmanagementsystem, das einen schnellen Wechsel der Trainingslast erlaubt, als auch über Sicherheitsvorrichtungen, die Verletzungen verhindern. Verletzungen können beispielsweise durch ein plötzliches Muskelversagen und die daraus resultierende Überlastung des passiven Bewegungsapparates resultieren. Dank dieser Eigenschaft lassen sich mit den Maschinen auch Intensitätstechniken wie Reduktionssätze oder Forced Repetitions leicht umsetzen. Ihre Aufgabe als Fitnesstrainer ist es, Kunden den richtigen und sicheren Umgang mit diesen sehr effektiven Muskelaufbautechniken zu erläutern.
Was spricht gegen das Gerätetraining?
Da die Bewegungsabläufe an Geräten geführt und einzelne Muskelgruppen isoliert sind, haben die Bewegungsmuster des Maschinentrainings nicht viel mit natürlichen Bewegungsabläufen aus dem Alltag gemeinsam. Wer also dauerhaft nur an Maschinen trainiert, ohne sich dabei von einem Personal Trainer Alternativen für den Aufbau funktionaler Kraft zeigen zu lassen, hat unter Umständen zwar große Muskeln, kann damit im Alltag aber wenig anfangen. Der Grund dafür ist die Vernachlässigung der stabilisierenden Muskelgruppen, die die primäre Zielmuskulatur sowohl bei natürlichen Bewegungsabläufen als auch beim Freihanteltraining unterstützen.
Nur wenn diese Strukturen mittrainiert werden, kann der Organismus seine funktionale Kraft steigern, denn dazu muss das Zusammenspiel der Muskelgruppen, die sogenannte intermuskuläre Koordination, optimiert werden. Wird dieser Fakt auf Dauer ignoriert, drohen muskuläre Dysbalancen, Fehlhaltungen und nicht zuletzt Verletzungen.
Übungsauswahl und Hilfestellungen
Als Personal Trainer betreuen Sie Ihre Klienten bei deren individuellen Zielen und helfen ihnen, das Gerätetraining korrekt zu dosieren. Eine zu einseitige Übungsauswahl, die mit immer gleichbleibenden Bewegungsabläufen ohne Ausweichmöglichkeit für Bänder und Sehnen daherkommt, kann, wenn zu viel Gewicht im Spiel ist, nämlich auch zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Im Rahmen der Fitnesstrainer-Ausbildung bei der SWAV-Akademie lernen Sie, wie Sie in diesem Spannungsfeld handeln und Klienten optimal beraten.
Für wen eignet sich das Krafttraining an Maschinen?
Die Hauptzielgruppe für das Krafttraining an Geräten sind Einsteiger und Wiedereinsteiger, die sich erst einmal an die ungewohnte muskuläre Belastung gewöhnen müssen. Ihr Aufgabenbereich reicht dabei von der generellen Einweisung in die Handhabung von Maschinen über die richtige Atemtechnik am Gerät bis hin zur Überwachung der Ausführung.
Einsatz im Bodybuilding
Auch ambitionierte Freizeitsportler wie Bodybuilder oder Kraftdreikämpfer nutzen von Zeit zu Zeit Trainingsmaschinen, um den Wachstumsreiz für die Muskulatur durch die vergleichsweise sichere Verwendung extrem hoher Gewichte an Maschinen zu maximieren. Hier sind Sie in der Rolle als Fitnesstrainer gefragt, um Kunden kleine, aber wertvolle Tipps für ihre Technikoptimierung mit auf den Weg zu geben.
Verwendung im Reha-Sport
Der Reha-Sport ist ein weiterer großer Anwendungsbereich, in dem das Gerätetraining weit verbreitet ist. Das gilt sowohl für die Rehabilitation verletzter Sportler, die im Rahmen ihres Aufbautrainings eine individuelle Betreuung benötigen, um schonend wieder an Spitzenleistungen anzuknüpfen, als auch für die Anwendung im klassischen Gesundheitsbereich. Als Fitnesstrainer können Sie Menschen dabei unterstützen, nach Unfällen, Krankheiten oder Operationen schnell wieder fit zu werden und an Lebensqualität zu gewinnen.
Krafttraining für Senioren
Aktive Senioren sind eine wachsende Zielgruppe im Fitnesssektor, denn nur wer ein Leben lang aktiv ist und seinen Körper fordert, bleibt im Alter fit. Da aber aus gesundheitlichen Gründen nicht jeder für das Hanteltraining geeignet ist und das Krafttraining an Maschinen mit zusätzlichen Sicherheitsaspekten aufwartet, ist das Gerätetraining für Senioren häufig das Mittel der Wahl. Als gut ausgebildeter Personal Trainer können Sie sich auf diese wachsende Zielgruppe spezialisieren. Demnach sind insbesondere folgende Kenntnisse wichtig:
Bau, Funktionsweise und Sicherheit verschiedenr GerätetypenMechanik und Physiologie des menschlichen Körpersmedizinische GrundkenntnisseRehablilitationstechniken
Fazit & Ausblick
Das Krafttraining mit Geräten hat verschiedene Anwendungsbereiche, die Sie im Rahmen Ihrer Fitnesstrainer-Ausbildung an der SWAV-Akademie kennenlernen. Mit einem Trainerschein erhalten Sie den Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere als Fitness- und Personal Trainer.