Fitness gegen Schmerzen: Nach der Ausbildung zum Schmerztherapeuten werden
Viele Menschen werden im Alltag von Schmerzen begleitet. Sie führen oft zu Schonhaltungen und Passivität. Dem setzen Sie mit dem Wissen aus Ihrer Ausbildung Bewegung und Fitness-Übungen entgegen, um Klienten mit chronischen Schmerzen zu helfen.
Sport und Schmerzen scheinen eine unheilvolle Verbindung zu sein. Schließlich kennen viele Sportler den Schmerz nach einem anstrengenden Training oder einem Sportunfall nur zu gut. Angepasster Sport und sanfte Bewegungen können aber gegen bestehende Schmerzen eingesetzt werden, selbst wenn diese chronisch geworden sind. In Ihrer Ausbildung lernen Sie Bewegungsübungen für Klienten kennen, die unter solchen Beschwerden leiden. Mit einem speziellen Workout fördern Sie die Gesundheit der Schmerzgeplagten und helfen ihnen, eine bessere Fitness zu erlangen.
Eine spezielle Therapie gegen Schmerzen
Schmerzen des Muskel-Skelett-Systems sind weit verbreitet. Betroffene leiden oft viele Monate oder Jahre still vor sich hin, bevor sie einen Arzt aufsuchen oder beschließen, etwas gegen die Beschwerden zu unternehmen. Typische Probleme sind etwa:
- Schmerzen in der Halswirbelsäule, die zum Kopf oder in die Arme ausstrahlen
- Schmerzen in der Brustwirbelsäule, die bis zum Kiefer ausstrahlen
- Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, die in Gesäß oder Beine ausstrahlen
- rheumatische Schmerzen in den Gelenken
- Beschwerden bei Morbus Bechterew (Schmerzen in Wirbelsäule, Becken, Hüfte)
- Schmerzen durch Arthrosen in den Schultern, der Hüfte oder den Knien
Fitness für den Rücken
Für Rückenschmerzen gelten Sport und Bewegung als eine der besten Therapien. Trainierte Muskeln sind nicht nur eine gute Prävention, sodass Rückenprobleme gar nicht erst auftreten. Auch wenn der Rücken bereits schmerzhafte Veränderungen aufweist, helfen Sie Betroffenen mit Bewegung weiter.
Die Schonhaltungen abbauen
Schmerzen führen häufig dazu, dass Bewegungen vermieden werden. Wenn der Rücken wehtut, versuchen Betroffene, sich zu schonen und möglichst bequem zu liegen und zu sitzen, um dem Schmerz aus dem Weg zu gehen. In der Ausbildung zum Fitnesstrainer lernen Sie, warum genau das falsch ist. Ein trainierter Rücken steckt leichte Fehlbelastungen viel besser weg und Sport hilft Ihren Klienten, sich nicht nur auf die unangenehmen Empfindungen zu fokussieren.
Die richtige Motivation für das Rückentraining
Rückengymnastik heißt nicht, dass Ihre Klienten alle 14 Tage zu Ihnen kommen, ein paar Übungen absolvieren und dann in den bewegungsarmen Alltag zurückkehren. Dies würde dazu führen, dass der Effekt der wenigen Bewegung verpufft. Stattdessen ist ein veränderter Lebensstil gefragt, der auch eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport beinhaltet. Als Fitnesstrainer motivieren Sie Menschen dazu, diese Veränderungen zu vollziehen und durchzuhalten. Um diesen Lebenswandel zu unterstützen, zeigen Sie Ihren Klienten, dass Bewegung Spaß machen kann und es keinen aufwendigen Kraftsport braucht. Kleine Übungen, die immer wieder in den Alltag integriert werden, sind viel effektiver und bedeuten wenig Aufwand.
Bewegung gegen Gelenkschmerzen
Gelenke bilden ein komplexes Gefüge aus Kapseln und Knorpeln, Bändern und umgebender Muskulatur. Sind die Gelenke aufgrund eines hohen Alters, angeborener Fehlstellungen oder körperlicher Fehlbelastungen geschädigt, gerät dieses komplexe System aus dem Gefüge. Die Folge von Gelenkproblemen sind schmerzhafte Muskelverkürzungen. Sie entstehen dadurch, dass auf einige Muskeln weniger Druck durch das Gelenk ausgeübt wird. Diese Muskeln entspannen sich und ziehen nun weniger an ihren Antagonisten (gegenspielende Muskeln). Infolgedessen werden Muskeln abgebaut, es kommt zu einem Verlust an Muskelmasse. Das Zusammenspiel der Muskeln untereinander funktioniert nicht mehr und es bilden sich schmerzhafte Triggerpunkte.
Das Gewebe, welches die Gelenke stabilisiert (Bänder, Gelenkkapsel), bildet sich ebenfalls zurück und intensiviert die Beschwerden. Der Bewegungsspielraum schränkt sich zunehmend ein. Schließlich entstehen Entzündungen rund um das Gelenk, sodass selbst im Ruhezustand Beschwerden auftreten. Dem wirken Sie mit einem speziellen Sportprogramm entgegen. Sie beüben verkürzte Muskeln, um sie zu regenerieren, und wirken mit sanften Ausdauerprogrammen der Chronifizierung der Beschwerden entgegen. Dadurch können Sie die Operation abgenutzter Gelenke hinauszögern oder ganz vermeiden.
Übungen für Kopfschmerzgeplagte
Sportler sind nicht weniger schmerzempfindlich als Menschen, die keinen Sport ausüben. Sie sind aber schmerztoleranter und nehmen die Beschwerden als weniger eindringlich und dominant wahr. Diese Erkenntnisse nutzen Sie, wenn Sie mit Kopfschmerzbetroffenen arbeiten. Migräne und Spannungskopfschmerzen können die Freude an der Bewegung nehmen. Dennoch sind Rückzug und Schonung nicht dauerhaft hilfreich. Mit dem Wissen aus Ihrer Ausbildung zum Fitnesstrainer führen Sie Kopfschmerzpatienten wieder langsam an die Bewegung heran und durchbrechen den Kreislauf aus übertriebener Schonung und erneuten Beschwerden. Kopfschmerzen sind oft mit einer erhöhten Anspannung verbunden - die Anspannung der Muskeln in Stirn und Nacken oder die Anspannung des Adernsystems im Gehirn. Mit Bewegungen lösen Sie Muskelverspannungen und helfen dem Körper, aus dem Spannungszustand herauszufinden.
Fitness aktiviert und verbessert die Stimmung
Bewegung aktiviert den Körper nicht nur, sondern kann auch die Stimmung positiv beeinflussen. Chronische Schmerzen führen oft zu Niedergeschlagenheit und einem zunehmenden sozialen Rückzug. Sport im Team kann dem entgegenwirken. In einer geschützten Umgebung können Ihre Klienten ausprobieren, welche der angebotenen Sportarten ihnen am besten hilft und von welchen Trainings sie profitieren. Häufig kommt es nicht exakt auf eine spezielle Sportart an, sondern um den aktivierenden Effekt der Bewegung. Mit Ihrer Lizenz können Sie verschiedene Programme zur Aktivierung des Körpers anbieten und auch die Themen Gesundheit sowie Ernährung und Prävention in Ihr Angebot integrieren. Hierdurch erleben Betroffene, dass sie durch eigenes Handeln etwas gegen den Schmerz unternehmen können, dass sie den Beschwerden nicht ausgeliefert sind und Schonhaltungen durch gesündere Ausgleichsbewegungen ersetzen können.
Fazit & Zusammenfassung
Bei Schmerzen fällt jede Bewegung schwer. Ganz auf Bewegung zu verzichten, ist aber nicht hilfreich und intensiviert die Beschwerden. Mit einem gezielten Fitness-Training helfen Sie Betroffenen, die ständigen Schmerzen zu bewältigen. Sie passen Ihr Fitnesstraining an diese besondere Zielgruppe an und lernen in der Ausbildung, welche Übungen bei welchen Arten von Schmerzen sinnvoll sind.