Schonendes Krafttraining nach einer Knie-OP
Die moderne Medizin kann ein Kniegelenk mit Arthrose durch ein künstliches Gelenk ersetzen - die Totalendoprothese (TEP). Sie übernimmt die Funktion des verschlissenen Gelenks und muss gut in den Körper einwachsen. Dazu tragen Sie mit einem dosierten Krafttraining bei, welches Sie während Ihrer Ausbildung zum Fitnesstrainer bei der SWAV-Akademie erlernen.
Damit eine Gelenkprothese im Knie gut einwachsen kann, ist ein effektives Krafttraining notwendig. Dadurch stärken Sie den Oberschenkelmuskel Ihres Klienten und geben dem künstlichen Knie mehr Halt. Ein Fitnesstraining verbessert die Beugefähigkeit des Gelenks und macht das Gehen wieder leichter. Alles Wichtige für diese erfolgreiche Nachbehandlung lernen Sie in den Kursen zur Fitnesstrainer-Ausbildung.
Das Krafttraining nach der Knieoperation
Wenn der Gelenkknorpel am Knie verschlissen ist und die Knochenenden aufeinander reiben, sprechen Ärzte von einer Arthrose im Knie (Gonarthrose). Betroffen sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch Personen, die häufig Lasten tragen müssen oder eine angeborene Fehlstellung der Beine aufweisen.
Die zunehmende Abnutzung ist schmerzhaft, kann aber mit dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks behandelt werden. Die Knie-TEP ersetzt den Gelenkkopf und die Gelenkpfanne. Noch vor wenigen Jahren vertraten Chirurgen die Meinung, dass sich Patienten nach dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks schonen sollten, um den Erfolg der Operation und das Einwachsen des Gelenks in den Knochen nicht zu gefährden. Betroffenen wurde geraten, das Knie möglichst nicht zu belasten. Diese Meinung gilt inzwischen als überholt. Nach dem heutigen Stand der Medizin wird Patienten ein angepasstes Krafttraining nach der Operation empfohlen.
Dosierte Bewegungen nach der Operation
Nach dem Einsetzen einer Gelenkprothese sollen sich Patienten nach dem heutigen Stand des medizinischen Wissens so schnell wie möglich wieder bewegen. Sonst können sich Verklebungen im Gewebe des Kniegelenks bilden, die nachher das Beugen des Knies erschweren. Im schlimmsten Fall kann das Knie sogar steif bleiben. Aus diesem Grund werden Patienten bereits einen Tag nach der Operation in der Klinik mit einer Bewegungsschiene beübt. Diese bewegt das Knie passiv und reduziert das Risiko von Verklebungen im Gelenk.
Die Mobilisierung erfolgt später mit einem Gehwagen oder Gehhilfen. In der Rehabilitation findet ein gezielter Muskelaufbau statt, um die nach der Operation geschwächte Muskulatur des Beines wieder aufzubauen. Hier kommen Sie als Fitnesstrainer mit Ihrem Wissen aus der Ausbildung ins Spiel. Sie bieten den operierten Patienten ein dosiertes Training an.
Beim Krafttraining sollten Sie Folgendes vermeiden
- Ruckartige Bewegungen
- Drehungen des Knies
- Plötzliche Stoppbewegungen
- Stürze
Gut geeignet für das Krafttraining sind hingegen
- Nordic Walking mit kleinen Gewichten
- Schwimmen
- Gymnastik mit Gewichten
- Training mit elastischen Bändern
- Isokinetik
Das Training auf Ihren Klienten abstimmen
In der Klinik üben Patienten noch mit einer Bewegungsschiene, die das Bein passiv streckt und beugt. Dies passiert danach aktiv, Ihr Klient streckt das Bein aus eigener Muskelkraft und beugt das Kniegelenk bei den Übungen im Krafttraining selbst. Als Fitnesstrainer bieten Sie hierbei Unterstützung und leiten Ihren Kunden an. In der Ausbildung zum Medical Fitness Trainer lernen Sie, was es dabei zu beachten gilt. Sie erstellen einen individuellen Trainingsplan, je nachdem, wie gut Ihr Klient in den Übungen vorankommt. Manche Patienten können ihr künstliches Kniegelenk sehr schnell beugen und strecken, anderen fällt es schwerer.
Möglichkeiten der Muskelkräftigung
Sobald Ihr Klient nach der Knieoperation laufen kann, arbeiten Sie daran, die Oberschenkelmuskulatur zu kräftigen. Diese ist für die Bewegungen des Knies verantwortlich. Sind noch deutliche Schwellungen vorhanden, können Sie kalte Moorpackungen auflegen, um das Training zu erleichtern. Die Gesundheit der Bänder, Sehnen und Muskeln am Bein fördern Sie auch ergänzend mit einer Elektrotherapie. Bei dieser stimulieren Sie die Muskeln mit elektrischen Impulsen. Sie können Ihre Klienten mit dem Know-how aus der Ausbildung ebenso beraten, welche Ernährung eine schnelle Regeneration unterstützt.
Intensives Training für den Muskelaufbau
Nach und nach gestalten Sie das Training intensiver. Das Knie wird mehr gebeugt und die Muskulatur des Oberschenkels stärker beübt. Sie arbeiten zudem mit Gewichten. Die Gewichte befestigen Sie am Fuß Ihres Klienten. Dieser muss das Bein gegen den Widerstand des zusätzlichen Gewichts strecken und beugen, sodass ein intensives Muskeltraining möglich wird. Zusätzlich stellen Sie mit einem elastischen Band einen Gegendruck her, der den Oberschenkel herausfordert. Hier ist es wichtig, Ihren Klienten nicht zu sehr zu beüben, damit er sich nicht überlastet fühlt. Dennoch sollte das Training durchaus anstrengend sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen. In Ihrer Ausbildung lernen Sie daher, wie Sie die richtige Dosierung für Ihr Training finden.
Das Fazit
Nach einer Knie-Operation sollten sich Patienten nicht schonen, sondern die Beweglichkeit des neuen Gelenks gezielt trainieren. Dabei unterstützen Sie Klienten mit dem Wissen aus Ihrer Ausbildung zum Fitnesstrainer. Sie setzen eine Bewegungsschiene oder Isokinetik-Geräte ein und nutzen elastische Bänder und Gewichte, um die Muskulatur aufzubauen. Dank des Krafttrainings wird die Beweglichkeit des Gelenks zunehmend besser, sodass Ihr Klient wieder einen normalen Alltag leben kann.